Im 3. Teil unseres Experimentes sind wir nicht so viel herumgefahren. Und da es für euch eher langweilig ist, wenn ich immer schreibe: Wir waren essen, dabei haben wir geladen … habe ich in diesem Teil mehr Bilder eingefügt, um euch zu zeigen, was es hier für tolle Strände gibt. Insbesondere für die Hundehalter. Bis 15. September ist hier teilweise Hundeverbot von 9 – 18 Uhr. Aber selbst wo die Schilder standen, hat niemals jemand etwas gesagt. Nun ja, war ja auch nie einer da. 😉 Aber auch als es am Wochenende voller war, war Niro überall gern gesehen.

Donnerstag, 23.09.2021 Tag 5

Wir erkunden die Region westlich von Cabourg und fahren als Erstes nach Merville-Franceville Plage.

Der natürliche Strand lädt zum Strandspaziergang ein. Nur nicht zu nah an die Dünen kommen, damit Niro nicht Hasen jagen geht. 😉 Die Strände sind hier alle so menschenleer zu dieser Jahreszeit.


Mervielle-Franceville-Plage

Auf unserem Weg weiter nach Ouistreham (hört sich viel mehr nach England an, oder?) mussten wir die Pegasus Bridge überfahren. Diese spielte eine bedeutende Rolle im 2. Weltkrieg. Sie musste so schnell wie möglich von den gelandeten Alliierten, in dem Fall den Engländern, gesichert werden, um die Ostflanke der Landungstruppen zu sichern. (Wikipedia, Pegasus Bridge)  Als wir dort standen, wollte gerade ein Schiff durch und wir mussten warten. Es war sehr imposant, wie die sog. Wipp-Brücke aufging. D.h. der Schenkel (die Fahrbahn) geht senkrecht nach oben, wird aber nicht gezogen (haha, dann wäre es ja eine Zugbrücke), sondern durch ein Gegengewicht nach oben gewippt. Wer es genau wissen möchte, bitte bei Wikipedia nachlesen (Wipp-Brücke).


Pegasus Bridge

Ouistreham

Ich glaube, ich habe noch nie einen so großen Strand gesehen, wie den hier. Das Meer ist ja erst da gaaaanz hinten.


Strand von Ouistreham

Auf der Heimfahrt gingen wir noch schnell ein Baguette für das Abendessen einkaufen und währenddessen lädt das Auto.

Bis heute Abend sind wir 1.240 Kilometer gefahren und haben für ca. 70 € geladen.

Die Autobahngebühren betrugen zu diesem Zeitpunkt allerdings schon 78,40 €.

Freitag, 24.09.2021 Tag 6

Morgens fahren wir zum Einkaufen, damit wir ja am Wochenende nicht verhungern müssen.

Die Ladestation am Carrefour ging vor ein paar Tagen ja nicht. Ihr erinnert euch? Keine App und keine Karte funktionierten. Gestern Abend hatte Markus aber in seiner Ladeanbieter-App gesehen, dass diese Ladestation plötzlich mit unseren Karten als funktionierend angezeigt wurde. Seltsam. Aber da es sich um einen relativ schnellen Charger handelt, haben wir das natürlich gern angenommen. Prima! Während unseres Wochenendeinkaufes haben wir unser Auto praktisch komplett vollgeladen.

Also, wenn eine Ladestation mal als nicht funktionierend angezeigt wird, doch lieber nochmals am nächsten Tag nachschauen. Könnte sein, dass sie dann doch funktioniert.

Samstag, 25.09.2021 Tag 7, Sonntag, 26.09.2021 Tag 8

Der Sommer kehrte zurück, damit allerdings auch die Wochenendausflügler. Nochmals zur Erinnerung, wir sind hier nur 2 Stunden von Paris entfernt.

Also hatten wir keine große Lust, bei dem herrlichen Wetter irgendwohin zu fahren und haben bei  23° zwei Beachdays eingelegt. Vor lauter Gegend erforschen muss man sich ja auch mal faul am Strand rumräkeln können. Das Auto haben wir gar nicht benutzt.


Und dann muss da immer genügend Zeit sein, einfach aufs Meer zu gucken 🙂

Sonntagabend waren wir lediglich essen und haben dabei das Auto wieder aufgeladen.

Wir hatten von Freitagabend bis Sonntagabend beim Tesla den Wächter-Modus aktiviert. Das ist eine rundum Video-Überwachung. Das Auto steht hier auf einem halbwegs stark frequentierten Parkplatz.

Wer kennt sie nicht, die „lieben Nachbarn“, die dir eine Beule ins Auto machen und sich nicht melden? Gerade, wenn man danach sein Feriendomizil verlässt und nach Hause fährt? Per Video wäre alles ausgezeichnet. Leider verbraucht diese Video-Überwachung sehr viel Strom. Obwohl die Kameras eh nur angehen, wenn jemand in die Nähe des Autos kommt. Aber der Fußweg geht halt direkt hinter den parkenden Autos vorbei, insofern dürften sie ziemlich oft angegangen sein. Insgesamt hat der Wächter-Modus uns 18 % Akku-Leistung gekostet. Das ist natürlich viel.

Da war es doch gut, dass wir Sonntagabend zum Essen in die Stadt gefahren sind und gleich wieder aufladen konnten.

Montag 27.09.2021 Tag 9

Das Wetter ist immer noch herrlich und wir verbringen einen weiteren Tag hier an diesem herrlichen Strand, immer mal an einem anderen Abschnitt. Der Strand ist hier 4 Kilometer lang.

Dienstag, 28.09.2021 Tag 10

Viel Neuere Geschichte an Omaha-Beach und Point du Hoc

Viele mögen sich sagen, was soll ich mich in meinem Urlaub noch mit dem 2. Weltkrieg befassen? Mich interessiert Geschichte. Als bedrückend empfand ich es nicht. Ich wollte es sehen. Es gibt ja eh sehr verschiedene Strände, wo die Briten, Kanadier und die Amis gelandet sind. Zumal wusste ich, dass die Strände riesengroß sein mussten. Wir suchten uns Omaha-Beach aus. Die Museen brauchte ich nicht, die Waffen und Panzer muss ich mir nicht anschauen. Mich hat es einfach an die Landungs-Orte gezogen.


Monument Omaha Beach zum D-Day 06.06.1944

Wenn man nicht die Museen, teilweise sehr amerikanisch aufgemacht, besucht, bekommt man relativ wenig vom Kriegsgeschehen mit. Am Omaha Beach steht ein Steindenkmal und dann nochmals Skulpturen im Sand. Wir haben dann lieber mit dem Hund einen ausgiebigen Strandspaziergang gemacht.


Monument Omaha Beach zum D-Day 06.06.1944

Dann sind wir zum Pointe de Hoc. An dieser Landspitze auf der Höhe der Klippen hatten die Deutschen strategisch ideal ihre Beobachtungsposten, um zu schauen, ob der Feind kommt. Der „Feind“ wusste, wo und dass dort eine Kanonenbatterie zur Abwehr installiert sei. In einem angelegten Museumsgelände, wie eine Art Freilichtmuseum, ist alles genau beschrieben. Auf der Falschannahme gründete das Resultat, dass die Landspitze extrem bombardiert wurde. Die zahllosen Krater sind zwar mit Gräsern zugewachsen, aber doch heute deutlich erkennbar. Aber Kanonen waren ganz woanders!


Bombenkrater an Pointe de Hoc


Kanonenbunker am Pointe de Hoc


Beobachtungsbunker an der Spitze der Pointe de Hoc. Die alliierten Soldaten sind an Spezialseilen die Klippen hochgeklettert.

Als 3. Punkt auf der heutigen Besichtigungsliste stand der amerikanische Soldatenfriedhof. Die bekannten Bilder der endlosen weißen Kreuze sind schon beeindruckend, finde ich. So viele sind umgekommen.


Die Kreuze auf dem amerikanischen Soldatenfriedhof


Das Monument zum Soldatenfriedhof

Ein Tag mit vielen Informationen, die einen mal wieder zum Nachdenken anregt.

Eigentlich wären wir mit 35 % noch locker wieder zurück nach Cabourg gekommen. Trotzdem entschieden wir uns auf der Rückfahrt in Caen den Tesla Supercharger zu nutzen.

Hier war der Supercharger beim IBIS Hotel. Nebenan war noch ein McDonald, wer dies bevorzugt. Wir sind einfach mit Niro derweil Gassi gegangen. Nach 20 Minuten ging es wieder weiter auf die Autobahn nach Cabourg.

Mittwoch, 29.09.2021 Tag 11

Heute haben wir den östlichen Strandabschnitt von Cabourg erforscht. Zum Sonnen war es nicht warm genug, aber für lange Strandspaziergänge ist das Wetter ideal.


Der Stand von Cabourg bei wechselhaftem Wetter

Donnerstag, 30.09.2021 Tag 12

Aus den 40ern des letzten Jahrtausends ging es heute in die Goldenen Zwanziger.  Ein Besuch im mondänen Seebad Deauville. Etwa 30 km hin über die Schnellstraße. Ein wundervoller Ort mit endlos vielen Prachtvillen und prunkvollen Hotels. Ein Gebäude schönes als das andere. Und auch der Strand war hier mondäner und größer.


Prunkvoller Hoteleingang in Deauville


Der beinahe endlose Strand von Deauville

Beeindruckend auch die langen, niedrigen Gebäude mit den Badehäuschen. Die besaßen nicht nur Nummern, damit Mieter sich merken kann, welches seins ist, sondern jede Kabine trägt den Namen berühmter Schauspieler*innen, angefangen von den Hollywoodgrößen der 20er Jahre bis hin zu aktuellen Stars und Sternchen.


Die Badehäuschen in Deauville

Hier kann man wirklich sagen: Noblesse oblige. Der Espresso war jedenfalls doppelt so teuer wie hier. Und Cabourg hat auch viel zu bieten, immerhin ist es Marcel-Proust-Stadt. Berühmt seine Romanreihe: „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Wer hat´s gelesen? :-O Denk dir nichts, ich musste auch erst googlen, was er geschrieben hat.

Zurück sind wir quasi immer parallel zum Strand gefahren und haben die Badeorte, die sich hier nacheinander wie an einer Perlenschnur aufreihen, angeschaut. Alles kleine, schnucklige Ortschaften, gefällt mir sehr gut. Und dieser Charme des leicht Maroden! Passt irgendwie ganz gut zu mir


Zum Tagesabschluss nochmals an den Strand, die letzten Sonnenstrahlen genießen

Freitag, 01.10.2021  Tag 13

Klar, heute ist Tag 13, da muss es ja mal regnen. Wir hatten wahnsinnig Glück mit dem Wetter. Eigentlich war Regen und Kälte, also Schietwetter, schon seit letzter Woche Donnerstag angesagt. Aber wir hatten ständig Sonnen und rund 20 Grad. Letztes Wochenende sogar 23°. Da können wir uns wirklich nicht beschweren!

Morgen geht es wieder nach Hause in Richtung Bodensee. Die 1. Strecke haben wir mit etwa 540 km bis Dijon festgelegt. Die Lade-App schlägt uns wieder 2 x Laden vor, und zwar in der Nähe von Versailles und einmal in Avallon. Na, hoffentlich hat es da keinen Nebel Wir werden im IBIS übernachten, wieder mit Tiefgarage und Lademöglichkeit.

Mit dem letzten Teil, den ich am Montag schreiben werde, werde ich euch noch ein paar Zahlen offen legen, was Kosten und Verbrauch angeht etc.

Inzwischen sind wir weniger Autobahn, aber einiges an Kilometern auf der Landstraße gefahren.


Man sieht auch dem Auto langsam die Straßenverhältnisse der Normandie an.

Stand heute sind wir übrigens auf 80,30 € Autobahngebühren und ca. 110 € Ladekosten bei ca. 1.600 gefahrenen Kilometern.